6-cm-Gebirgskanone L/21

6-cm-Gebirgskanone L/21
Allgemeine Angaben
Entwicklungsjahr 1903
Waffenkategorie Gebirgsgeschütz
Technische Daten
Rohrlänge 1,26 m
Kaliber 6 cm
Kaliberlänge L/21
Höhenrichtbereich +10° – +25° Winkelgrad
Seitenrichtbereich

Die 6-cm-Gebirgskanone L/21 war ein deutsches Gebirgsgeschütz von Rheinmetall aus dem Jahr 1903.

Entwicklung

Um den verschiedenen Anforderungen, welche an die Gebirgsgeschütze gestellt wurden, erfüllen zu können, entwickelte Rheinmetall im Jahr 1903 ein weiteres Gebirgsgeschütz. Dieses sollte die ältere 7,5-cm-Schnellfeuer-Gebirgskanone M. 1901 ablösen und eine Verbesserung sein. Daraus entstand die 6-cm-Gebirgskanone L/21. Zeitgleich entwickelte Rheinmetall, neben diesem leichten Gebirgsgeschütz, noch ein schweres mit dem Kaliber von 7,5 cm, die 7,5-cm-Gebirgskanone L/15.[1]

Technische Beschreibung

Die 6-cm-Gebirgskanone L/21 verfügte über ein Geschützrohr, welches nach dem „Ehrhardt'schen Preß- und Ziehverfahren“ hergestellt wurde. Der Verschluss war ein Schubkurbelverschluss.[1]

Die Lafette bestand aus einer Ober- und Unterlafette. Die Oberlafette lag mit den vertikalen Pivotzapfen seitlich drehbar in Achse. Zusätzlich befanden sich an der Oberlafette die Bremszylinder für den Rohrrücklauf und die Vorholfedern. Diese dienten dazu, das Geschützrohr nach der Schussabgabe wieder in die Ausgangsposition zurückzuführen. Die Unterlafette verfügte über eine gerade Achse mit Rädern aus Holz.[1]

Die Höhenrichtmaschine wurde durch eine Schraubenrichtmaschine betätigt und ermöglichte ein Richten zwischen +10 und +25 Winkelgrad. Die Seitenrichtmaschine wurde durch einen Spindelbetrieb betätigt und ermöglichte zu beiden Seiten das Richten um je 1,5 Winkelgrad. Die Visiereinrichtung setzte sich aus Kimme und Korn und einem Libellenaufsatz zusammen.[1]

Um die Bedienmannschaft vor Beschuss und Splittern zu schützen, verfügte das Geschütz über einen Schild aus Panzerblech mit einer Stärke von 3 mm. Der Schild setzte sich aus zwei Teilen zusammen, welche über dem Geschützrohr durch Steckbolzen verbunden waren. Die verwendete Munition bestand aus Schrapnellgranaten mit Doppelzünder und Sprenggranaten mit Aufschlagzünder.[1] Bei einer Mündungsgeschwindigkeit von 350 m/s konnten die 3,6 kg schweren Granaten bis zu 5 km weit gefeuert werden.[2]

Um das Geschütz transportieren zu können, wurde eine Gabeldeichsel verwendet. Nach dem Umklappen des Schwanzstückes der Unterlafette, konnte das Geschütz schnell und leicht durch Zugtiere gezogen werden. Beim Transport im Gebirge konnte man das Geschütz in vier Lasten zerlegen und durch Tragtiere bewegen. Die vier Lasten bestanden aus:[1]

  1. dem Geschützrohr mit Verschluss
  2. der Oberlafette mit Rücklaufbremse, Vorholfedern und Seitenrichtmaschine
  3. der Unterlafette mit Höhenrichtmaschine, Wischer und Hebebaum
  4. der Achse mit Rädern, Gabeldeichsel und Schild.

Zusätzlich trug ein weiteres Tragtier zwei Munitionskästen mit sechs bis sieben Patronen.[1] Der Tragesattel für die Lasten war der unverstellbare Einheitssattel. Das maximale Gewicht für ein Tragtier lag bei 110 kg.[2]

Einsatz

Zu einem Einsatz oder einer Serienfertigung der 6-cm-Gebirgskanone L/21 kam es nicht, da das geringe Kaliber nicht überzeugte. Auch die Wirkung der leichten Granaten im Ziel waren nicht sehr vielversprechend, weshalb man sich auf das Kaliber von 7,5 cm fokussierte.[2]

Literatur

  • Reinhold Hammer: Das Gerät der Gebirgsartillerie. Bernard & Graefe, Berlin 1943.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Reinhold Hammer: Das Gerät der Gebirgsartillerie. 1943, S. 13.
  2. a b c Reinhold Hammer: Das Gerät der Gebirgsartillerie. 1943, S. 14.