Henny Schmücking

Henny Schmücking war eine deutsche Galeristin, die gemeinsam mit ihrem Ehemann Rolf Schmücking über vier Jahrzehnte lang die Kunstszene in ihrer Heimatstadt Braunschweig prägte. Sie war eine maßgebliche Mitorganisatorin der Galerie Schmücking.[1]

Leben und Wirken

Henny Schmücking war von der Gründung der Galerie Schmücking am 13. Januar 1958 an aktiv an der Gestaltung und dem Betrieb beteiligt.[1] Als die Galerie ab Herbst 1962 ein dauerhaftes Zuhause in der ehemaligen Remise der Villa Salve Hospes fand, war sie es, die einen großen Teil der Organisation und des Kontakts zu den Künstlern übernahm und stets eine enge persönliche Beziehung zu ihnen pflegte.[1] Die Galerie fokussierte sich hauptsächlich auf die Grafik, zeigte aber auch Plastik und entwickelte sich zu einem wichtigen Treffpunkt für Kunstliebhaber.[2] Zeitweilig wurden sogar Zweigstellen in Basel, Dortmund und auf Sylt betrieben.[1]

Während ihr Ehemann von 1965 bis 1972 erneut die Leitung des Kunstvereins übernahm, führte Henny Schmücking die Galerie in dieser Zeit eigenständig weiter und kümmerte sich dabei um die Veröffentlichung von Werkverzeichnissen und Editionen.[1][2] Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1998 führte sie die Galerie noch bis ins Jahr 2001 allein weiter.[1]

Am 14. April 2002 übergab Henny Schmücking den gemeinsamen Nachlass der Galerie, einschließlich Galerie-Editionen und persönlicher Widmungen von Künstlern, als Schenkung an die Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel.[3]

Literatur

  • Carl Großhaus, Gerd Spies, Gisela Meier: Braunschweiger Werkstücke. Vier Jahrzehnte Galerie Schmücking in Braunschweig (2001). Hrsg. von Gerd Spies und dem Städtischen Museum Braunschweig.
  • Spies, Gerd: Die BSer Galerie Schmücking. In: Deine Stadt. Kunst, Kultur und Leben in Braunschweig. Heft 9, 1987, S. 44–49.
  • Schmidt-Glintzer, Helwig: Die Herzog August Bibliothek erhält das Archiv der Galerie Schmücking. In: Herzog August Bibliothek (Hrsg.): Wolfenbütteler Bibliotheks-Informationen. Jahrgang 27/28. Nr. 1–4/1–2, 2003, S. 35.
  • Carsten Scholz, Andreas Pufelski: Die Villa Salve Hospes als Kunstverein. In: Braunschweiger Werkstücke. Band 108, 2011.
  • Leo M. Schmidt: Die Villa Salve Hospes. Von der großbürgerlichen Residenz zum Kunstverein. 2. Auflage, DKV-Kunstführer, München / Berlin 2000.
  • Jutta Felke: Die Geschichte des Braunschweiger Kunstvereins 1832–1965. (Dissertation) Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig 1996.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Carl Großhaus, Gerd Spies, Gisela Meier: Vier Jahrzehnte Galerie Schmücking in Braunschweig. In: Gerd Spies (Hrsg.): Braunschweiger Werkstücke, Reihe B. Veröffentlichungen aus dem Städtischen Museum Braunschweig. 1. Auflage. Band 19 / Der ganzen Reihe Band 103. Stadt Braunschweig, Der Oberstadtdirektor, Städtisches Museum Braunschweig, 2001, ISBN 3-927288-31-4, ISSN 0175-338X, S. 12.
  2. a b Peter Lufft: Galerie Schmücking. In: Luitgard Camerer, Manfred R. W. Garzmann, Wolf-Dieter Schuegraf (Hrsg.): Braunschweiger Stadtlexikon. Joh. Heinr. Meyer Verlag, Braunschweig 1992, ISBN 3-926701-14-5, S. 205–206.
  3. Helwig Schmidt-Glintzer: Die Herzog August Bibliothek erhält das Archiv der Galerie Schmücking. In: Herzog August Bibliothek (Hrsg.): Wolfenbütteler Bibliotheks-Informationen. Jahrgang 27/28. Januar–Juli 2002/2003. Nr. 1–4/1–2. Braunschweig 2003, S. 35. Download-Link: http://diglib.hab.de/periodica/wbi/2002_2003-27_28-1_2/wbi27-28.pdf