Atommüllfass

Atommüllfass (Deutsch)

Substantiv, n

Singular Plural
Nominativ das Atommüllfass die Atommüllfässer
Genitiv des Atommüllfasses der Atommüllfässer
Dativ dem Atommüllfass
dem Atommüllfasse
den Atommüllfässern
Akkusativ das Atommüllfass die Atommüllfässer

Nicht mehr gültige Schreibweisen:

Atommüllfaß

Worttrennung:

Atom·müll·fass, Plural: Atom·müll·fäs·ser

Aussprache:

IPA: [aˈtoːmmʏlˌfas]
Hörbeispiele:  Atommüllfass (Info)

Bedeutungen:

[1] fassförmiger Behälter, in dem radioaktive Abfälle (Atommüll) gelagert oder transportiert werden

Herkunft:

Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus den Substantiven Atommüll und Fass

Sinnverwandte Wörter:

[1] Atommüllbehälter

Oberbegriffe:

[1] Fass

Beispiele:

[1] Im Lager Asse wurden Atommüllfässer von Radladern einfach in die Anlage hineingekippt.
[1] „Hunderte beschädigte Atommüllfässer will der Energiekonzern Vattenfall mit Spezialgreifern aus dem Kernkraftwerk Brunsbüttel holen. Die Aufsichtsbehörde hat dem Plan jetzt zugestimmt. Doch die Bergung wird Jahre dauern.“[1]
[1] „Rund 2000 Atommüllfässer sind bundesweit beschädigt.“[2]
[1] „Der Weg zu Kammer sieben auf der 725-Meter-Sohle ist mit einem Tor und Warnschildern versperrt. In diesen Hohlraum wurden 8500 Atommüllfässer eingelagert – per „Versturztechnik“, wie der frühere Betreiber sagte. Ein „geschönter“ Begriff, urteilt Parlitz. Radlader hatten die Behälter einfach über Abhänge in tiefer liegende Bereiche gekippt. Etliche Fässer sollen zerbeult oder geplatzt sein.“[3]
[1] [Entsorgung von Atommüll im Ozean:] „Den Wissenschaftlern zufolge wurden die Atommüllfässer so konzipiert, dass sie dem Druck der Tiefe standhalten; nicht aber so, dass sie die Radioaktivität zwingend einschließen. “[4]
[1] „Zu den fragwürdigen Entsorgungsmethoden gehörte beispielsweise die Versenkung von Atommüllfässern in den Ozeanen […].“[5]
[1] [Schlagzeile:] „Atommüllfässer in Ärmelkanal entdeckt“[6]
[1] [Schlagzeile:] „Beschädigte Atommüllfässer an 17 Standorten“[7]
[1] „Die Strahlenschützerin Lisa ist verantwortlich für die Durchführung der Bergungsarbeiten der Atommüllfässer aus dem Zwischenlager Asse II.“[8]
[1] „Für das Zwischenlager Gorleben wurde ein Einlagerungsstopp verfügt, in den Kellern des stillgelegten Atomkraftwerks Brunsbüttel tauchen immer mehr durchgerostete Atommüllfässer auf.“[9]
[1] „Auf dem Gelände des Altmeilers Würgassen sollte ein neues Logistikzentrum entstehen, in dem 15.000 Atommüllfässer über einen Zeitraum von 30 Jahren zwischengelagert werden könnten, bevor sie in das geplante Endlager Schacht Konrad verfrachtet werden sollten.“[10]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Adjektiv: alte / durchgerostete / gelbe / rostende / rostige / undichte / verbeulte Atommüllfässer
[1] mit Verb: Atommüllfässer entdecken / entsorgen / lagern / transportieren / zwischenlagern

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache – Korpusbelege [dwdsxl] Gegenwartskorpora mit freiem Zugang „Atommüllfass
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalAtommüllfass
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Atommüllfass

Quellen:

  1. AKW Brunsbüttel – Bergung löchriger Atommüllfässer kann beginnen. In: Spiegel Online. 9. Februar 2015, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 27. Juni 2025).
  2. Atommüll in Deutschland – Umweltstiftung befürchtet „Entsorgungs-Gau“. In: Handelsblatt Online. 20. November 2014, ISSN 0017-7296 (URL, abgerufen am 27. Juni 2025).
  3. Reimar Paul: Atomendlager – Zum Kern von Asse. Eine Grubenfahrt in Asse verdeutlicht die enormen Probleme im maroden Atomendlager.. In: Der Tagesspiegel Online. 2009-02-25 (URL, abgerufen am 27. Juni 2025).
  4. Meeresverschmutzung – Forscher finden mehr als 1.000 Atommüll-Fässer im Atlantik. In: Deutschlandradio. 2025-06-27 (Deutschlandfunk/Köln, Sendereihe: Nachrichten, URL, abgerufen am 27. Juni 2025).
  5. Wikipedia-Artikel „Atomausstieg“ (Stabilversion), Version vom 21. Juni 2025, abgerufen am 27. Juni 2025.
  6. Nicola Kuhrt: Hurd Deep – Atommüllfässer in Ärmelkanal entdeckt. In: Spiegel Online. 11. April 2013, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 27. Juni 2025).
  7. Nils Naber, Ingo Thöne: Beschädigte Atommüllfässer an 17 Standorten. In: Norddeutscher Rundfunk. 18. November 2014 (URL, abgerufen am 24. Juni 2025).
  8. Wikipedia-Artikel „Die Welt danach“ (Stabilversion), Version vom 24. Oktober 2022, abgerufen am 27. Juni 2025.
  9. Reimar Paul: Atommüll in Gorleben und Brunsbüttel – Feuchter Boden, rostige Fässer. In: taz.de. 10. Oktober 2014, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 27. Juni 2025).
  10. Jonas Graeber: Mahnmal gegen Atommüll – Ein Festplatz für den Widerstand. In: taz.de. 14. Januar 2024, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 27. Juni 2025).