Grödnisch

Grödnisch (Deutsch)

Substantiv, n

Singular 1 Singular 2 Plural
Nominativ (das) Grödnisch das Grödnische
Genitiv (des) Grödnisch
(des) Grödnischs
des Grödnischen
Dativ (dem) Grödnisch dem Grödnischen
Akkusativ (das) Grödnisch das Grödnische

Anmerkung:

Die Form „das Grödnische“ wird nur mit bestimmtem Artikel verwendet. Die Form „Grödnisch“ wird sowohl mit als auch ohne bestimmten Artikel verwendet.

Worttrennung:

Gröd·nisch, Gröd·ni·sche, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈɡʁøːdnɪʃ], [ˈɡʁøːdnɪʃə]
Hörbeispiele:  Grödnisch (Info)

Bedeutungen:

[1] eher fachsprachlich: Dialekt des Ladinischen; Grödnerisch

Herkunft:

Ableitung des Substantivs zum Adjektiv grödnisch durch Konversion

Beispiele:

[1] „Die vier Täler, die direkt an die Sella-Gruppe grenzen […], sind diese: Im Norden das Gadertal […] – dort spricht man Gadertalisch, […]. Im Westen liegt Gröden, wo man Grödnerisch oder Grödnisch (gherdëina) spricht, […].“[1]
[1] „[…] [ich] kann […] mir kaum eine andere romanische Sprache vorstellen, die über so viele Spielarten der Negation und der Negationsabtönung verfügt wie das Dolomitenladinische und hier vielleicht ganz besonders das Grödnische.“[2]
[1] „Der Wandel v- zu b- kann zwar im Fassanischen des Öfteren beobachtet werden […], gilt aber nicht in gleicher Weise für das Grödnische.“[3]
[1] „[…] im Grödnischen (wie auch im Fassanischen) ist vlat. offenes ę in geschlossenes übergegangen, […].“[4]
[1] „Als um 1790 der Grödner Josef Senoner in der Klosterküche von Muster / Disentis arbeitete, wunderte sich Pater Piaci Spescha (geb. in Trun / Surselva […]) über die große Ähnlichkeit des Grödnischen mit dem Bündnerromanischen; […]“[5]
Alle weiteren Informationen zu diesem Begriff befinden sich im Eintrag Grödnerisch.
Ergänzungen sollten daher auch nur dort vorgenommen werden.
Referenzen und weiterführende Informationen:

Quellen:

  1. Sylvia Thiele: Die Förderung der Integration Europas durch Sprachkontakt und Mehrsprachigkeit am Beispiel der Dolomitenladinia. In: Antje Lobin, Eva-Tabea Meineke (Herausgeber): Baustein für Europa. Italien im Fokus deutschsprachiger Bildung. AVM.editon, München 2023, ISBN 978-3-95477-143-1, Seite 187, DNB 1329464516 (Google Books, abgerufen am 10. April 2025).
  2. Otto Gsel: Formen der Negation im Dolomitenladinischen. In: Istitut Ladin “Micurà de Rü” (Herausgeber): Ladinia. Band XXVI-XXVI, San Martin de Tor (BZ) 2002 f., ISSN 1124–1004, Seite 289 (Download: micura.it, abgerufen am 31. März 2025).
  3. Joachim Grzega: Materialien zu einem etymologischen Wörterbuch des Dolomitenladinischen (MEWD). Eigenverlag, Eichstätt 2005, Seite 19 (Download, abgerufen am 31. März 2025).
  4. Heinrich Kuen: Ist der ladinische Name «Marèo» romanisch oder vorromanisch? In: Vox Romanica. Band 32, Tübingen 1973, Seite 27, DOI: 10.5169/seals-25974 (Download: ETH-Bibliothek, abgerufen am 31. März 2025).
  5. Lois Craffonara: Nikolaus Bacher: Versuch einer deütsch-ladinischen Sprachlehre - Erstmalige Planung einer gesamtdolomitenladinischen Schriftsprache - 1833. In: Ladinia. Nummer 19, San Martin de Tur 1995, Seite 147 (Download: micura.it, abgerufen am 10. April 2025).