tief

tief (Deutsch)

Adjektiv

Positiv Komparativ Superlativ
tief tiefer am tiefsten
Alle weiteren Formen: Flexion:tief

Worttrennung:

tief, Komparativ: tie·fer, Superlativ: am tiefs·ten

Aussprache:

IPA: [tiːf]
Hörbeispiele:  tief (Info)
Reime: -iːf

Bedeutungen:

[1] räumlich weit nach unten ausgedehnt
[2] übertragen, aber auch räumlich: nahe am Zentrum, Innersten
[3] verstärkend, wenn hoch unpassend ist
[4] von Tönen: von niedriger Frequenz
[5] von Farben: hohe Sättigung oder dunkler Ton

Herkunft:

von mittelhochdeutsch ‚tief’, althochdeutsch ‚tiof’ aus germanisch ‚*deupa-’, indoeuropäisch ‚*dheub-, *dheup- „tief, hohl“. Das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt.[1]

Synonyme:

[2] mitten, weit, zentral
[3] ausgeprägt, stark
[4] dunkel, niedrig
[5] dunkel, gesättigt

Sinnverwandte Wörter:

[4] dumpf

Gegenwörter:

[1] flach, hoch, untief
[2] peripher
[4] hell, hoch
[5] leicht, hell

Unterbegriffe:

[1] abgrundtief, bodentief, brusttief, fußtief, klaftertief, knietief, knöcheltief, metertief, porentief, schachttief

Beispiele:

[1] Der Atlantik ist an manchen Stellen sehr tief.
[1] Er flog viel tiefer, um dem Radar zu entgehen.
[2] Tief im Dschungel leben gefährliche Tiere.
[2] Tief im Gehirn verborgen sind geheimste Gedanken.
[3] Sie alle befiel eine tiefe Trauer.
[4] Der tiefste Ton auf einem Klavier ist subkontra A.
[5] Klavierlack hat einen hohen Glanz und erzeugt ein tiefes Schwarz.
[?] „Bald umfing ihn der Tröster der Müden und Traurigen, ein tiefer Schlaf!“[2]

Redewendungen:

aus tiefem Herzen, aus tiefstem Herzen
aus tiefster Seele
der Stachel sitzt tief, ein Stachel sitzt tief
im Brustton tiefer Überzeugung, im Brustton tiefster Überzeugung
in der tiefsten Pampa
in tiefster Seele
nicht gerade die tiefen Teller erfunden haben
tief blicken lassen
tief hängende Früchte
tief in die Tasche greifen
tief ins Glas gucken, tief ins Glas schauen, tief ins Glas sehen
tief sinken
tief stehen
tief verteidigen
zu tief ins Glas gucken, zu tief ins Glas schauen, zu tief ins Glas sehen

Sprichwörter:

stille Wasser gründen tief
stille Wasser sind tief

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] tief im Süden ( Audio (Info)), (=weit südlich; Gegensatz: hoch im Norden)
[2] tiefe Gedanken wälzen
[3] tiefste Demut ( Audio (Info)); tiefe Trauer ( Audio (Info)), tief im Herz getroffen
[5] tiefes + Farbe: tiefes Rot ( Audio (Info)); tiefes Blau  Audio (Info); tiefes Schwarz ( Audio (Info)) (nur gängig für Farben, die eine dunkle Färbung annehmen können, also nicht gut für gelb, grau, weiß)

Wortbildungen:

Adjektive: tiefblau, tiefbraun, tiefdunkel, tiefempfunden, tiefgrün, tiefgründig, tiefreligiös, tiefrot, tiefschürfend, tiefschwarz, tiefsinnig, tieftraurig, tief verschneit/tiefverschneit
Adjektive: dritttiefste, vierttiefste, zweittiefste
Substantive: Tief, Tiefbau, Tiefblick, Tiefbohrung, Tiefdruck, Tiefe, Tiefebene, Tiefebbe, Tiefflieger, Tiefflug, Tiefgang, Tiefgarage, Tiefgeschoss, Tieflader, Tiefland, Tiefparterre, Tiefpreis, Tiefpunkt, Tiefschlaf, Tiefschlag, Tiefschnee, Tiefsee, Tiefsinn, Tiefstand, Tiefstart, Tiefstwert, Tiefwasserhafen
Verben: eintiefen, tiefbohren, tieferlegen, tieffliegen, tiefgefrieren, tiefkühlen, tiefpflügen, tiefstapeln, tieftauchen, vertiefen

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „tief
[1–5] Duden online „tief
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portaltief
[1–5] The Free Dictionary „tief
[*] Wikipedia-Artikel „tief

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „tief“.
  2. F. Kupferberg: Mährchen und erzählungen. 1830 (Google Books, abgerufen am 24. Februar 2017)

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: feit