grödnerisch
grödnerisch (Deutsch)
Adjektiv
| Positiv | Komparativ | Superlativ | ||
|---|---|---|---|---|
| grödnerisch | — | — | ||
| Alle weiteren Formen: Flexion:grödnerisch | ||||
Worttrennung:
- gröd·ne·risch, keine Steigerung
Aussprache:
- IPA: [ˈɡʁøːdnəʁɪʃ]
- Hörbeispiele: grödnerisch (Info)
Bedeutungen:
- [1] aus dem im Raum Gröden gebräuchlichen Dialekt des Ladinischen stammend, diese Dialekt betreffend, in ihm ausgedrückt
- [2] selten: auf den Ort/Raum Gröden bezogen
Abkürzungen:
- [1] gröd.
Herkunft:
- Ableitung des Adjektivs vom Substantiv Grödner mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -isch;
alternativ: Ableitung von Gröden mit dem Ableitungsmorphem -erisch und Elision (Auslassung) des unbetonten -e-
Synonyme:
Oberbegriffe:
- [1] ladinisch
Beispiele:
- [1] „Die europäischen Schriftsprachen bieten keine passenden Ausgangsformen [für das Wort Nudel], aber grödnerisch menùedli ‚Teigplättchen in der Suppe‘ passt formal und semantisch.“[1] (menùedli kursiv im Original)
- [2] „Zuerst gab es nur einen provisorischen Altar mit einer grödnerisch anmutenden Herz-Jesu-Statue; die zugehörige Mensa hatte ein Tischler aus Alt-Ofen gefertigt.“[2]
- [2] „Man stellt seine eigene Branche als wichtigen Bestandteil der grödnerischen Tradition dar und betont die Wichtigkeit des Erhalts der alten Traditionen.“[3]
- [2] „Beim Doseswirth credenzt uns die Wirthin in schmucker grödnerischer Tracht einen kühlenden Trank, […]“[4]
- [2] „[…] Steiner [äußert] die Vermuthung, daß zu seiner Zeit die Anzahl der im Heimathlande lebenden Grödner nur ein Drittel des gesammten […] Volkes betrage, wobei denn nicht zu übersehen, daß auch in Tirol selbst, in Städten, Märkten und Dörfern, eine beträchtliche Anzahl ursprünglich grödnerischer Firmen sich niegelassen[sic!] hat.“[5]
Übersetzungen
[1] Sprache betreffend
|
[2] Ort betreffend
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [*] Wikipedia-Suchergebnisse für „grödnerisch“
Quellen:
- ↑ Johannes Kramer: Nudeln, ein grödnerisches Lehnwort im Deutschen. In: Michael Frings (Herausgeber): Lateinisch-romanische Wortgeschichten. ibidem-Verlag, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-8382-5660-3, Seite 335, DNB 1147978581 (Google Books, abgerufen am 8. April 2025).
- ↑ Zsuzsanna Tóth: Grödner Holzschnitzereien in ungarischen Kirchen. Ein Forschungsbericht. In: Ladinia. Nummer XXVIII, San Martin de Tur 2004, Seite 47 (Download: Micurá, abgerufen am 7. April 2025).
- ↑ Jenny Teigky, Jan Lorenz Wilhelm: IV. Fortschritt durch Tradition? In: Klaus Bosbach, Manfred Rolfes (Herausgeber): Osnabrücker Studien zur Geographie. Nummer 54. Grödner Räume und Grödner Diskurse, Osnabrück 2003, Seite 85 (Download: researchgate.net, abgerufen am 7. April 2025).
- ↑ Durch's Grödner- und Ennebergerthal. In: Bayerische Verkehrsblätter. Jahrgang XIII, Nummer 11, G. Franzsche Hofbuchhandlung, München 1. Juni 1897, Seite 132 (Google Books, abgerufen am 7. April 2025).
- ↑ Ludwig Steub: Drei Sommer in Tirol. Verlag der literarisch-artistischen Anstalt, München 1846, Gröden und Enneberg, Seite 424 f. (Wikisource, abgerufen am 7. April 2025).
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- Anagramme: grödnischer