wischen
wischen (Deutsch)
Verb
| Person | Wortform | |||
|---|---|---|---|---|
| Präsens | ich | wische | ||
| du | wischst wischt | |||
| er, sie, es | wischt | |||
| Präteritum | ich | wischte | ||
| Konjunktiv II | ich | wischte | ||
| Imperativ | Singular | wisch! wische! | ||
| Plural | wischt! | |||
| Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
| gewischt | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:wischen | ||||
Anmerkung zur Konjugation:
- Die konjugierte Form „du wischt“ ist in Österreich zulässig, da gemäß dem Österreichischen Wörterbuch (ÖWB) bei Verben mit dem Stammauslaut …sch „auch die Endung -t (ohne vorangehendes s) korrekt“ ist (siehe im Anhang des ÖWBs unter „Konjugation der Verben (Zeitwörter)“, Punkt 1.4 „Stammauslaut“ der Punkt 1.4.4[1]). Diese Verbform wird jedoch auch im gesamten deutschen Sprachgebiet umgangssprachlich verwendet.
Worttrennung:
- wi·schen, Präteritum: wisch·te, Partizip II: ge·wischt
Aussprache:
- IPA: [ˈvɪʃn̩]
- Hörbeispiele: wischen (Info), wischen (Info)
- Reime: -ɪʃn̩
Bedeutungen:
- [1] etwas, zum Beispiel Schmutz von einer Oberfläche, entfernen, eventuell mit einem Lappen
- [2] mit einem feuchten Lappen/Tuch säubern
- [3] jemandem eine Ohrfeige geben
- [4] einen elektrischen Schlag verabreichen
- [5] mit einem oder zwei Fingern über einen Bildschirm (meist eines Smartphones oder Tablets) streichen, um zu einer anderen Anwendung oder einer anderen Information zu gelangen
Herkunft:
- [5] Das Wort ist im Deutschen in dieser Bedeutung ein Neologismus der 2010er Jahre[2]
Sinnverwandte Wörter:
- [1] abstreifen, entfernen
- [2] feudeln
- [3] jemandem eine kleben, ohrfeigen, jemandem eine verpassen
Oberbegriffe:
- [1, 2] säubern
- [3] disziplinieren, strafen
Unterbegriffe:
- [1, 2] abwischen, aufwischen, auswischen, durchwischen, entlangwischen, fortwischen, trockenwischen, verwischen, wegwischen, übertragen: entwischen, erwischen
Beispiele:
- [1] Als die Staatsanwältin nach dem Hersteller fragt, wischt der Beamte mit dem Zeigefinger das Blut vom Pistolenlauf und schaut nach.
- [1] Wisch dir erst mal die Tränen aus dem Gesicht!
- [2] Die Küche ist schmutzig. Du musst den Fußboden wischen.
- [3] Sie war eifersüchtig. Sie hat ihm eine gewischt.
- [4] Durch die elektrostatische Aufladung bekam er eine gewischt.
- [5] „Wenn Sie schnell mit dem Finger über den Bildschirm wischen, scrollen Sie schnell durch eine Liste mit Musiktiteln, EMails und Bildern im Miniaturformat (die manchmal auch Thumbnails genannt werden).“[3]
Redewendungen:
- etwas unter den Teppich wischen, etwas unter den Tisch wischen
- etwas vom Tisch wischen
- sich nicht vom Tisch wischen lassen
Charakteristische Wortkombinationen:
Wortbildungen:
- Wisch, Wischarm, Wischblatt, Wischer, wischfest, Wischlappen, Wischmopp, Wischtuch
Übersetzungen
[1] etwas, zum Beispiel Schmutz von einer Oberfläche, entfernen, eventuell mit einem Lappen
[4] einen elektrischen Schlag verabreichen
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „wischen“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „wischen“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „wischen“
- [1–4] The Free Dictionary „wischen“
Quellen:
- ↑ ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Vollständige Ausgabe mit dem amtlichen Regelwerk. Aktualisierte 44. Auflage. ÖBV, Wien 2025, ISBN 978-3-209-13686-2 (Bearbeitung: Stefan Dollinger et al.; Redaktion: Christiane M. Pabst, Magdalena Eybl-Vyhnanek), Seite 930
- ↑ Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – Neologismen der 2010er Jahre
- ↑ Das neue iPad für Dummies, Edward C. Baig, Bob LeVitus. Abgerufen am 9. Oktober 2018.
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