Hafen

Hafen (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Hafen die Häfen
Genitiv des Hafens der Häfen
Dativ dem Hafen den Häfen
Akkusativ den Hafen die Häfen

Worttrennung:

Ha·fen, Plural: Hä·fen

Aussprache:

IPA: [ˈhaːfn̩]
Hörbeispiele:  Hafen (Info),  Hafen (Info)
Reime: -aːfn̩

Bedeutungen:

[1] natürliches oder künstlich angelegtes Wasserbecken für Schiffe am Meeresrand oder an Binnenwasserwegen, um dort zu liegen und zu ankern, mit Anlagen zum Löschen, Laden, Reinigen und Ausbessern
[2] übertragen, poetisch: Ruheort
[3] süddeutsch: Topf
[4] Technik: Gefäß für Glasschmelze in der Glasmacherei, Schmelztiegel

Abkürzungen:

[1] Hf., Hfn.

Herkunft:

[1, 2] seit dem 16. Jahrhundert bezeugt; aus niederdeutsch Haven entlehnt, über mittelniederdeutsch hāvene, zum urgermanischen *χaƀanō-, auch mittelhochdeutsch habene, niederländisch haven  nl, Ableitung von *χaƀan ‚Meer‘, außerdem mittelhochdeutsch hap, altnordisch haf, das auf indogermanisch *kh₂p-ó- zurückgeht, vergleiche irisch cuan ‚Hafen‘.[1][2]
[3] seit dem 10. Jahrhundert belegt; über althochdeutsch havan, mittelhochdeutsch haven „Gefäß, Behälter“[3]

Synonyme:

[1] Anlegestelle, veraltet: Port
[2] Refugium, Unterschlupf
[3] Topf

Verkleinerungsformen:

[3] Häfchen, Häfele, Haferl, Häferl

Oberbegriffe:

[1] Ort, Reiseziel
[3] Gefäß

Unterbegriffe:

[1] Abgangshafen, Anlaufhafen, Ausfuhrhafen, Ausgangshafen, Ausrüstungshafen, Außenhafen, Auswandererhafen, Ausweichhafen, Basishafen, Bauhafen, Bestimmungshafen, Binnenhafen, Bootshafen, Chemiehafen, Containerhafen, Durchgangshafen, Einfuhrhafen, Einschiffungshafen, Ersatzhafen, Erzhafen, Exporthafen, Fährhafen, Fischereihafen, Fischerhafen, Floßhafen, Flusshafen, Fluthafen, Frachthafen, Freihafen, Gondelhafen, Großhafen, Güterhafen, Handelshafen, Haupthafen, Hauptstadthafen, Heimathafen, Hochseehafen, Holzhafen, Importhafen, Industriehafen, Innenhafen, Inselhafen, Jachthafen, Kahnhafen, Kanalhafen, Kohlehafen, Konkurrenzhafen, Kreuzfahrthafen, Kriegshafen, Küstenhafen, Landeshafen, Loreleyhafen, Marinehafen, Meereshafen, Militärhafen, Museumshafen, Nachschubhafen, Naturhafen, Nothafen, Oberhafen, Ölhafen, Olympiahafen, Petroleumhafen, Privathafen, Regionalhafen, Schlupfhafen, Schutzhafen, Seehafen, Seezollhafen, Segelhafen, Seglerhafen, Sklavenhafen, Sportboothafen, Sporthafen, Stadthafen, Tidehafen, Tiefseehafen, Tiefwasserhafen, Überseehafen, Umschlaghafen, Umsteigehafen, Universalhafen, Verkehrshafen, Verladehafen, Verschiffungshafen, Vorhafen, Welthafen, Werfthafen, Werkshafen, Winterhafen, Yachthafen, Zentralhafen, Zielhafen, Zivilhafen, Zollhafen, Zufluchtshafen
[1] nach Gewässer: Adriahafen, Atlantikhafen, Donauhafen, Elbehafen/Elbhafen, Golfhafen, Karibikhafen, Mittelmeerhafen, Nordseehafen, Ostseehafen, Pazifikhafen, Rheinhafen, Schwarzmeerhafen, Weserhafen
[1] nach Himmelsrichtung: Nordhafen, Osthafen, Südhafen, Westhafen
[1] übertragen: Abflughafen, Absprunghafen, Anlagehafen, Flughafen, Lufthafen, Luftschiffhafen, Parkhafen, Raumflughafen, Raumhafen, Reisemobilhafen, Wasserflughafen, Wasserflugzeughafen, Weltraumhafen, Wohnmobilhafen
[2] Ehehafen, Glückshafen
[3] nach Material: Tonhafen; nach Inhalt: Krauthafen, Milchhafen, Scheißhafen, Schmalzhafen, Suppenhafen; Weitere: Nachthafen
[4] nach Inhalt: Glashafen

Beispiele:

[1] Das Schiff läuft den nächsten Hafen an.
[1] Eine Fähre fährt von einem Hafen zum anderen.
[1] „Wir steigen auf einen der alten Fischkutter im Hafen und legen ab zur Fahrt hinein ins Labyrinth.“[4]
[1] „Mittags meldete der Ausguck, dass die zerklüfteten Gipfel von Principe in Sicht gekommen waren, und zwei Tage später lag die Diligent im Hafen der Insel vor Anker.“[5]
[1] „Die Franzosen versuchen mit Schiffen den Hafen zu blockieren.“[6]
[1] „Das Schiff wurde in der Nacht zu Samstag in den Rostocker Hafen geschleppt, wo es um 1.00 Uhr festmachte.“[7]
[1] „Ich schlenderte zum Hafen hinunter, setzte mich auf die Mole und sah auf den Fluss hinaus.“[8]
[2] Dieser Park ist ein wahrer Hafen des Friedens!
[3] „Sie zieht die schreienden, zappelnden Würmer an, wäscht sie und striegelt ihnen das Haar, hilft der Großen ein Feuer anmachen, daß es knistert und kracht, und stellt den Hafen mit dem Kaffeesatz darauf.“[9]
[4] „Das Glas wird mit der Glasmacherpfeife aus dem Hafen entnommen.“[10]

Redewendungen:

den Hafen der Ehe ansteuern
eine Braut in jedem Hafen haben
im Hafen der Ehe landen
im sicheren Hafen sein
in den Hafen der Ehe einfahren
in den Hafen der Ehe einlaufen
in den Hafen der Ehe segeln
jemanden in den Hafen der Ehe führen

Sprichwörter:

[3] kleine Häfen laufen bald über

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] sicherer Hafen; natürlicher Hafen

Wortbildungen:

Substantive: Hafenamt, Hafenanlagen, Hafenarbeiter, Hafenausfahrt, Hafenbecken, Hafenbucht, Hafencafé, Hafendorf, Hafeneinfahrt, Hafengasse, Hafengebäude, Hafengebiet, Hafengelände, Hafenkneipe, Hafenkrankenhaus, Hafenmeister, Hafenort, Hafenpolizei, Hafenrundfahrt, Hafenschenke/Hafenschänke, Hafenstadt, Hafenumschlag, Hafenverwaltung, Hafenviertel, Hafenwasser, Hafenzoll
[3] Hafner, Häfner (süddeutsch: „Töpfer, Ofensetzer“)
Toponyme: Friedrichshafen, Gotenhafen, Heiligenhafen, Wischhafen

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1–3] Wikipedia-Artikel „Hafen
[1, 2, 4] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Hafen
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Hafen
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHafen
[3, 4] Duden online „Hafen_Bottich_Gefäß_Topf

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Hafen2“, Seite 382.
  2. Guus Kroonen: Etymological Dictionary of Proto-Germanic. Brill, Leiden 2013. S. 196-7.
  3. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Stichwort „1Hafen“.
  4. Tilman Bünz: Wer das Weite sucht. Skandinavien für Fortgeschrittene. btb Verlag, München 2012, ISBN 978-3-442-74359-9, Seite 62.
  5. Robert Harms: Das Sklavenschiff. Eine Reise in die Welt des Sklavenhandels. C. Bertelsmann Verlag, ohne Ort 2004, ISBN 3-570-00277-2, Seite 354. Kursiv gedruckt: Diligent.
  6. Ralf Berhorst: Ein Reich jenseits des Meeres. In: GeoEpoche: Afrika 1415-1960. Nummer Heft 66, 2014, Seite 72-83, Zitat Seite 76.
  7. Brennender Öltanker in der Ostsee – Ermittlungen nach dem Feuer. In: taz.de. 12. Oktober 2024, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 15. Oktober 2024).
  8. Michael Obert: Regenzauber. Auf dem Niger ins Innere Afrikas. 5. Auflage. Malik National Geographic, München 2010, ISBN 978-3-89405-249-2, Seite 209.
  9. Lena Christ  WP: Die Rumplhanni. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel 20 (URL).
  10. Gerhard Neckermann, Hans Wessels: Die Glasindustrie : ein Brachenbild. Beiträge zur Strukturforschung, Heft 95. Duncker & Humblot, 1987, ISBN 9783428462162, Seite 123 (Mitwirkende Personen: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, zitiert nach Google Books).

Substantiv, m, f, Nachname

Singular m Singular f Plural 1 Plural 2
Nominativ der Hafen
(Hafen)
die Hafen
(Hafen)
die Hafens die Hafen
Genitiv des Hafen
des Hafens
Hafens
der Hafen
(Hafen)
der Hafens der Hafen
Dativ dem Hafen
(Hafen)
der Hafen
(Hafen)
den Hafens den Hafen
Akkusativ den Hafen
(Hafen)
die Hafen
(Hafen)
die Hafens die Hafen
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen

Anmerkung:

Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Hafen“ – für männliche Einzelpersonen, die „Hafen“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein oder eine „Hafen“ für einen Angehörigen oder eine Angehörige aus der Familie „Hafen“ oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.

Worttrennung:

Ha·fen, Plural: Ha·fens

Aussprache:

IPA: [ˈhaːfn̩]
Hörbeispiele:  Hafen (Info),  Hafen (Info)
Reime: -aːfn̩

Bedeutungen:

[1] deutscher Nachname, Familienname

Abkürzungen:

[1] H.

Namensvarianten:

[1] Haaf, Hafner, Haffner

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

Ernst Hafen, Margret Hafen

Beispiele:

[1] Frau Hafen ist ein Genie im Verkauf.
[1] Herr Hafen wollte uns kein Interview geben.
[1] Die Hafens fliegen heute nach La Paz.
[1] Der Hafen trägt nie die Schals, die die Hafen ihm strickt.
[1] Das kann ich dir aber sagen: „Wenn die Frau Hafen kommt, geht der Herr Hafen.“
[1] Hafen kommt und geht.
[1] Hafens kamen, sahen und siegten.

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Hafen (Begriffsklärung)
[1] Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands: „Hafen
[1] „Hafen“ bei Geogen Deutschland 3.2 Online. Bei Geogen Deutschland v4: „Hafen“

Substantiv, n, Toponym

Singular Plural
Nominativ (das) Hafen
Genitiv (des Hafen)
(des Hafens)

Hafens
Dativ (dem) Hafen
Akkusativ (das) Hafen

Anmerkung zum Artikelgebrauch:

Der Artikel wird gebraucht, wenn „Hafen“ in einer bestimmten Qualität, zu einem bestimmten Zeitpunkt oder Zeitabschnitt als Subjekt oder Objekt im Satz steht. Ansonsten, also normalerweise, wird kein Artikel verwendet.

Worttrennung:

Ha·fen, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈhaːfn̩]
Hörbeispiele:  Hafen (Info),  Hafen (Info)
Reime: -aːfn̩

Bedeutungen:

[1] Stadtteil von Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
[2] Stadtteil von Osnabrück, Niedersachsen, Deutschland
[3] Ortsteil von Rot an der Rot, Baden-Württemberg, Deutschland

Oberbegriffe:

[1, 2] Stadtteil
[3] Ortsteil

Beispiele:

[1] Hafen liegt in Deutschlands Westen.
[2] Hafen liegt in Deutschlands Nordwesten.
[3] Hafen liegt in Deutschlands Südwesten.

Charakteristische Wortkombinationen:

[1–3] in Hafen anlangen, in Hafen arbeiten, sich in Hafen aufhalten, in Hafen aufwachsen, Hafen besuchen, durch Hafen fahren, nach Hafen fahren, über Hafen fahren, nach Hafen kommen, nach Hafen gehen, in Hafen leben, nach Hafen reisen, aus Hafen stammen, in Hafen verweilen, nach Hafen zurückkehren

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1–3] Wikipedia-Artikel „Hafen (Begriffsklärung)

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Hafer, Haffen, Harfen
Anagramme: fahen, Fahne, Hanfe